freiraumplanung

EPSON MFP imageQualitative Freiraumplanung. Perspektiven städtischer Grün- und Freiräume aus Berlin. Dissertation an der TU Berlin, Fakultät Architektur Umwelt Gesellschaft, 2003

Die gesellschaftliche Legitimation und die fachliche Methodik der Freiraumplanung beruhten im 20. Jahrhundert wesentlich auf quantitativen Argumenten und Konzepten, die städtische Grün und Freiräume anhand rationaler Flächenrichtwerte und autonomer Grünfiguren als explizite Funktionssysteme darstellten.

Die Folgen des laufenden Strukturwandels sozialer Verhältnisse und Anschauungen auf Ziele und Möglichkeiten kommunaler Politik führen auf politischer und fachlicher Ebene zu einer Diskussion um „Qualität statt Quantität“ auch in der Freiraumplanung, die aber bislang im konkreten Objekt- und Problembezug verharrt, ohne die Struktur allgemeiner Aufgaben und Konzepte städtischer Grün- und Freiräume zu erfassen.

Eine  Analyse von Symptomen (z. B. Polarisierung der Ungleichheiten, Professionalisierung der Freizeit) und Theorien (z. B. Ausdifferenzierung der Lebensstile, Pluralisierung des Naturbegriffs) im Wirklichkeitsraum von Stadtgesellschaft und Stadtraum sowie städtischer Natur lässt heute  zwei scheinbar gegensätzliche, tatsächlich jedoch untrennbare Aufgabendimensionen von Stadt- und zugleich von Freiraumentwicklung erkennen: die  individuelle und kollektive Erfahrung neuer Pluralismen und neuer Synchronismen in den Begriffen von Gesellschaft, Raum und Natur.

Angesichts zunehmender sozialer und räumlicher Heterogenität der Stadt und finanzieller Restriktion muss Freiraumpolitik diese summarische Zielsetzung in differenzierte strukturelle Ordnungen und Kategorien eines Freiraumstrukturkonzepts übersetzen.
Ein hier ansetzendes Freiraumstrukturkonzept entsteht aus einer qualitativen Strukturanalyse der Vielzahl von Perspektiven, welche die verschiedenen, aktuellen Leitbilder (z. B. Nachhaltige Stadt, Stadt als Konzern, Zwischenstadt) einnehmen. Aus einer abduktiven Projektion aller Ziele auf den Gegenstand ‚Grün‘ werden qualitative Relationen erkennbar, die sich in höheren Sinnzusammenhängen zu den Kategorien Offenes Grün, Regiegrün, Strukturgrün, Produktgrün und Latentes Grün verbinden lassen.

Dieses Freiraumstrukturkonzept erfordert Korrekturen der konzeptionellen und instrumentellen Basis der Berliner Freiraumplanung und -verwaltung, die ohnehin notwendig erscheinen, da sich in Berlin der Wirklichkeitsraum, aber auch der Möglichkeitsraum städtischer Grün- und Freiräume seit 1989 tiefgreifend verändert haben. Während die aus qualitativen Methoden gewonnenen Kategorien eine enge räumliche und zeitliche Bindung besitzen, weisen die Methode dieser Untersuchung und ihre Perspektiven über Berlin hinaus.

Qualitative Freiraumplanung. Perspektiven städtischer Grün- und Freiräume aus Berlin.
wvb, Berlin 2003. ISBN 3-936846-26-X. Vergriffen: Qualitative Freiraumplanung (pdf, 4 MB)

aufhebungen1 Aufhebungen. Urbane Landschaftsarchitektur als Aufgabe
2004 Eine Anthologie für Jürgen Wenzel, Hrsg. S. Schöbel
2003 beendete Jürgen Wenzel seine Universitätslaufbahn als Professor für Bauplanung am Institut für Landschaftsarchitektur und Umweltplanung der TU Berlin. Seine Beiträge zur Profession, vorgetragen in Lehre und Fachdiskurs, haben die letzten Jahrzehnte des Wandels von Landschaftsarchitektur kommentiert und beeinflusst. Seine Verabschiedung ist Anlass für diese Sammlung von Aufsätzen über Urbane Landschaftsarchitektur und das Entwerfen im historischen, im öffentlichen und im suburbanen Raum.

Aufhebungen. Urbane Landschaftsarchitektur als Aufgabe. Eine Anthologie für Jürgen Wenzel.
Editor and Author, wvb, Berlin 2004. ISBN 3-86573-029-9. Vergriffen: Aufhebungen (pdf, 4 MB)

Eingriffe_grossEingriffe in die kommunale Freiraumplanung
1999, Veranstaltungsreihe an der TU Berlin, Institut für Landschaftsarchitektur, zusammen mit Prof. Jürgen Wenzel
Aufgaben kommunaler Freiraumplanung aus der Sicht von Fachleuten aus den Disziplinen Soziologie, Raumplanung, Architektur, Geschichtswissenschaft, Moderation, Journalistik, Regionalplanung, Verwaltungswirtschaft, Philosophie, Ökologie, Politologie, ein freier Künstler und ein Unternehmer